Ricordando Milano

O´Artoteca, Mailand
C.I. Brom

Ricordando Milano ist eine Ausstellung, die sich mit dem Verhältnis des Künstlers C.I. Brom und Mailand beschäftigt. Neben dokumentarischem Fotomaterial das Brom mit der Familie Colombo in und um diese Stadt zeigen, Skizzen zu Installationen, zwei Klanginstallationen, die Brom in Mailand entworfen hat, sind auch Interviews mit den Künstlern William Xerra und Alberto Garutti als Zeitzeugen zu hören.
Die zwei gezeigten Klanginstallationen tragen die Titel Meta-uomo und H.M.

Die Installation Meta-uomo besteht aus einem historischen Hifi-Audioanlagenmöbel, von dem Kabel zu grünlich aufflackernden Dunkelkammerleuchten mit eingespannten Abbildungen von Köpfen aus anatomischen Atlanten führen. Das über die Lautsprecher hörbare Knistern und Krachen, das die Leuchten flackern lässt, entpuppt sich in einem zentral hängenden Kopfhörer als Ausschnitt aus Descartes Discorso sul methodo.

Die Klanginstallation H.M. besteht aus einem Stuhl, einem Schreibtisch mit offenliegendem anthropologischen Buch und an die Wand genagelten Buchseiten, bei denen der Text partiell mit Kohle durchgestrichen. Das Buch am Schreibtisch ist mit Tonabnehmer ausgestattet, wodurch das Umblättern über einen Lautsprecher als lautes knacksendes Krachen erklingt. Weiters ist via Lautsprecher ein verzerrt aufgezeichneter unverständlicher Text zu hören. Hinter dieser Arbeit steht Edgar Morins These, dass der Mensch nicht nur durch Weisheit zu dem geworden ist, was er ist, sondern auch durch seine Verrücktheit – der Mensch, so Morin, ist nicht nur sapiens, sondern auch demens.