Das Institut für Wissenschaft und Forschung wurde 1998 gegründet und bestand bis ins Jahr 2013. Im Zentrum der Arbeit des IWF stand der Versuch, Realität zu mimen um das, was wir als solche erfahren, zu ergründen. Hierbei bediente man sich insbesondere der krylovschen Methode, die sich dadurch auszeichnet herkömmliche wissenschaftliche Vorgangsweisen durch künstlerische und körperliche zu ergänzen. Künstlerische Darstellungsmöglichkeiten, wie Bilder, Ausstellungen, Performances, Hörspiele etc. werden dabei als Erweiterung des naturwissenschaftlichen Experiments verstanden. Dies alles stellt nicht nur Erfahrungs- und Beobachtungmöglichkeiten zur Verfügung sondern ist auch Ergebnis einer aisthetischen Analyse. In diesem Sinne griffen im IWF rational logisches und ästhetisch logisches Vorgehen ineinander. Künstlerische Produkte traten direkt neben theoretischen Auseinandersetzungen auf und führten schließlich zu einer Formulierung eines ästhetischen Weltmodells. Dokumentiert ist dieser Prozeß in fünf Büchern, die vom IWF in den Jahren 2012 -2015 im Eigenverlag in limitierter Auflage herausgebracht wurden. Auf mehr als 2300 Seiten wird man darin Zeuge, wie das IWF fiktive Wissenschaftler und Künstler samt zugehöriger Apparaturen, Forschungsarbeiten und Kunstwerken erschafft und diese dann in Ausstellungen, Radiosendungen, Vorträgen, ja auch im Kompendium selbst, formal und inhaltlich mit dem Kanon unserer bestehenden Kultur zu verweben versucht. Die ursprüngliche Intention dahinter war es zu verstehen was Wissenschaft ist, wie diese in sich und im Rahmen einer Gesamtgesellschaft funktioniert, sprich wie Erkenntnis generiert und begründet wird. Dabei zeigte sich, dass der Mensch ein poetisch-kreatives Wesen ist eingebettet in einen poetisch-kreativen Kosmos. Realität ist eben keine objektive Gegebenheit jenseits des Menschen, sondern etwas das von diesem selbst hervorgebracht und gestaltet wird.